Deviation (2024)

MOCs sechstes Album “Deviation“ folgt eineinhalb Jahre auf den Vorgänger “Diorama”. Die Musik kreist diesmal weniger ums MOC-typische Fender Rhodes E-Piano, sondern wartet mit mehr Percussion auf, die post-pandemisch – endlich! – wieder gemeinsam eingespielt wird. Die Basistracks entstehen in wenigen Stunden. Dann wird wochenlang gefeilt, verbessert, verschlimmbessert, verworfen und von vorne angefangen.

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Wie klingt Deviation?

Und immer bleiben die Tracks verschachtelt, mäandernd, verträumt oder surreal. Was sich auch im Titel des Albums widerspiegelt: Lieber einen Irrweg nehmen als auf eingefahrenen Wegen weiter zu dümpeln. Frei nach der Weisheit: Die schönste Route ist immer: dreimal falsch abgebogen.

“Wir haben diesmal viel Zeit darauf verwendet, dass sich Melodien und Loops nicht einfach wiederholen, sondern dass es jedes Mal ein kleines bisschen anders und neu klingt – und so mit Hör-Erwartungen spielt”, erklärt Wolfgang Schmetterer. “Dafür haben wir uns nicht gescheut, auch mal das digitale Orchester auszupacken”, ergänzt Anatol Locker. “Kitschig wird’s bei uns sowieso nie.”

Futter für Kopf-Hörer

Ein gutes Drittel der zehn Stücke (wie “Ivy” oder “Deviation”) klingen entrückt, indifferent-impressionistisch. Auf großräumigere Umleitungen entführt MOC mit Tracks wie “Moon” oder “Bohren unrund”, bei denen man ruhig das Gehirn für ein paar Minuten aushängen darf. “Pony Club” oder “Shinkansen” dagegen machen mehr Druck und erobern Neuland jenseits des Stabile-Seitenlage-Ruhepulses. 

Ein Teil der für MOC spezifischen Finesse liegt in den Mixes. Wer genauer hinhört, wird prompt belohnt: Hier entfaltet sich ein reicher Klangkosmos, der zum Zuhören einlädt und in den man gerne tiefer eintaucht. Die präzise ausgezirkelten akustischen Bühnenbilder setzen MOCs überbordende Soundscapes liebevoll in Szene und bringen eine neue, quirlige Farbe in das Album. 

Deviation im Mix


Wolfgang Schmetterer: Frequenzen unter 100 Hz, Rhodes, Electronics, Percussion, Gnarly Bits, Mixing & Mastering Wizardry

Anatol Locker: Synths, Pianos, Electronics, Data Orchestra, Percussion, Birds & Glitch

Special Thanks: Ronja Räubertochter


File under: Electronica, Slow & Deep, IDM, Indietronic, MOCbient, 
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